Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft hat den Inn und sein Umland entscheidend geprägt.

Stau

19 Staustufen haben den Inn ab Kirchbichl in eine Staukette verwandelt und damit den ursprünglichen Flusscharakter vollkommen verändert.

Ableitungen

Vor allem im Oberlauf des Inn in der Schweiz und dem Oberinntal wurden Ausleitungskraftwerke errichtet. Hier wird ein großer Anteil des Innwassers ausgeleitet und in langen Tunnelsystemen parallel zum Inn geführt. Im Inn selbst verbleibt nur Restwasser. Dadurch werden die Bedingungen im Fluss hinsichtlich Wasserqualität, Fauna und Flora, Wassertemperatur und anderer Parameter vollkommen verändert. Der ökologische Zustand des Flusses verschlechtert sich massiv.

Restwasser bei St. Moritz

Schwall und Sunk

Durch den Betrieb der Kraftwerke, vor allem der großen Staukraftwerke an den Seitengewässern des Inn (Kaunertal, Sellrain-Silz, Zillertal), kommt es zu markanten Schwallsituationen am Fluss. Dieser unnatürliche Schwallbetrieb hat desaströse Auswirkungen auf die Wasserorganismen und Fische, die auf diese künstlichen „Tsunamis“ nicht rasch genug reagieren können.  Bachforelle und Äsche – die typischen Fischarten am Inn – sind ohne Besatzmaßnahmen zum Aussterben verurteilt.

Die Belastungen durch den Schwallbetreib sind eine enorme Herausforderung für die Flussökologie und seine Lebewelt. Je nach Strombedarf wird bei Speicheranlagen täglich, auch mehrmals am Tag, ein kurzes, intensives künstliches Hochwasser erzeugt. Diese extremen Wasserspiegelschwankungen beeinträchtigen stark die Lebensweise von Fischen und Kleintieren. So wird der Laich von kiesbrütenden Fischarten weggespült oder er vertrocknet.

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